ARCHIV
Hellen van Meene
Portraits
Die Galerie OstLicht präsentierte erstmals in Wien eine große Auswahl an Arbeiten van Meenes. Die 1972 in den Niederlanden geborene Hellen van Meene ist bekannt geworden durch ihre Fotografien von Jugendlichen, die eine stille und kraftvolle Schönheit ausstrahlen. Mädchen, verloren zwischen Kindheit und Erwachsensein, einer Zeit oft schmerzvoll erlebter, sich verändernder Körper und stürmischer Gefühle, hin und hergerissen zwischen dem Bedürfnis nach Sicherheit und der Sehnsucht nach Freiheit. Die Werke von van Meene wurden bereits in Institutionen wie The Art Institute of Chicago, dem Van Gogh Museum in Amsterdam oder dem Museum Folkwang in Essen ausgestellt.
Die Portraits von Hellen van Meene zeichnen sich durch eine verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Fotografin und Modellen aus, die keine Profis sind, sondern die van Meene zuhause in Holland oder auf ihren Reisen nach England, Litauen oder Russland aufspürte. Sie erzählen von der unsicheren, transitorischen Natur jugendlicher Identität und wirken wie eine Hommage an die emotionale Verletzbarkeit und psychologische Komplexität der Jugend.
Neben den Mädchenportraits waren die neu entstandenen Aufnahmen von Hunden zu sehen. Auch wenn die von ihr ausgewählten Tiere als natürlich begabte Poseure auftreten, erinnern sie an gestellte Aufnahmen klassischer Studioportraitfotografie. Die Zusammenführung von Hund und Mädchen auf ihren Bildern evoziert nicht nur eine bekannte kunstgeschichtliche Motivik – etwa Las Meninas von Diego Velasquez oder Thomas Gainsborough‘s Hüttenhund mit Mädchen – sie spielt auch mit der Dialektik von Vertrautheit und Distanz, Schutz und Schwäche und den Grenzen zwischen Mensch und Tier.
Kuratiert von Dr. Gerald A. Matt.
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