Henri Cartier-Bresson (1908 – 2004)
San Francisco, USA, 1946
Henri Cartier-Bresson war ein Pionier darin, die dokumentarische Straßenfotografie mit künstlerischem Können zu verbinden. Ausgestattet mit einer in ihrer Handhabung revolutionären Leica 50mm war er ein Meister im Einfangen flüchtiger Augenblicke, durch sein intuitives Gespür für den sogenannten „entscheidenden Moment“. Seine im Akt des Fotografierens mit Bedacht gewählten Bildausschnitte vermitteln durch die Verflechtung von visueller Sprache und Emotion stets tiefgründige Aussagen über das menschliche Dasein.
So auch im vorliegenden Werk, dessen in einem kompositorischen Dreieck angeordnete Protagonist:innen sich in einem Wechselspiel von Lebensaltern und divergierender Körpersprache befinden. Während die beiden Frauen über den Jungen zu wachen scheinen, fungiert der Spielzeugrevolver in seiner Hand als eine Art Vorbote, der in dem Kind bereits einen Habitus von sozialisierter Männlichkeit manifestieren zu scheint. Das Treppengeländer, das den Blick geradewegs in den Bildraum leitet, setzt indes die Position des Fotografen mit der der Betrachter:innen gleich.
Silbergelatineabzug auf Barytpapier (doubleweight), Printdatum: 1980er
Bildmaße 24,2 x 16,1 cm (24,2 x 16,1 inch)
Objektmaße 25,5 x 20,2 cm (25,5 x 20,2 inch)
Montage, Rahmen Passepartout aus Archivkarton 40 x 30 cm, Rahmen auf Anfrage
Zustand
Halbmattes Papier, sehr guter Zustand
Beschriftung
Rückseitig Fotografencopyright- und Sammlerstempel
Literatur
Ph. Arbaizar, Jean Clair, C. Cookman, Wer sind sie, Henri Cartier-Bresson? Das Lebenswerk in 602 Bildern, München: Schirmer-Mosel 2003, S. 223.
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