André Kertész (1894 – 1985)
Die Ballade des Geigers , Ungarn, Abony, 1921
Die Szene mit dem blinden Wandergeiger, der von einem Jungen geführt, auf einer Dorfstraße musiziert, gehört zu den Ikonen der Fotogeschichte. Der Ungar André Kertész schuf die Aufnahme Jahre bevor er in Paris als Avantgardefotokünstler bekannt wurde.
Zur Poesie dieses Bildes tragen sowohl die räumlich-atmosphärische Komposition als auch die Konstellation der Figuren bei, von denen sich nur der Geiger der Kamera zuzuwenden scheint. Bewegung ist hier virtuos ins Aufnahmeformat gebannt und ergibt ein Sinnbild für die Fotografie, als Mittlerin zwischen ausbalanciertem Stillstand und authentischer Lebendigkeit.
Silbergelatineabzug, Printdatum: 1960er
Bildmaße 24,6 x 19,7 cm (24,6 x 19,7 inch)
Objektmaße 25,3 x 20,4 cm (25,3 x 20,4 inch)
Montage, Rahmen Passepartout aus Archivkarton 40 x 30 cm, Rahmen auf Anfrage
Zustand
Kartonstarkes, halbmattes Barytpapier, in sehr gutem Zustand (rückseitige Montagespuren)
Beschriftung
Rückseitig Fotografen-Creditstempel, Reproduktionsstempel, vom Fotografen mit Bleistift bezeichnet »Abony (Hung) July 19, 1921« und diverse Vermerke
Literatur
André Kertész. A Lifetime of Perception, New York 1982, S. 30; Nicolas Ducrot (Hg.), André Kertész. Sixty Years of Photography 1912–1972, London 1972, S. 23.
Prints / Neues Sehen / Genreszene / Straße /