Rita Nowak (*1979)
Game, 2009
Nowak ist für ihre großformatigen Fotoarbeiten bekannt, Tableaux Vivants, für die sie ihre Modelle im Studio oder Landschafts- oder urbanen Raum kunstvoll inszeniert. Inspiration für ihre Bildkonzepte findet sie in der Kunstgeschichte, etwa in Gemälden von Goya oder Manet. Das Motiv des weiblichen Aktes im Wald steht in der Tradition klassischer Malerei und wurde bis in die Moderne variiert. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass in Nowaks Aufnahme zwei Körper dicht nebeneinander in gegengleicher Position am Waldboden lagern. Die hintere Figur ist fast vollständig durch die vordere sowie unter einer Kunstfell-Decke verborgen. Durch die Draperien sind die beiden Körper ihrer Umgebung auch farblich eingebunden. Artifizielle (mitunter auch artistische) Posen von mehreren Modellen finden sich häufig in Nowaks Kunst, die sich einer anekdotisch-narrativen Lesart widersetzt und autonome poetische Bildräume schafft. In diesen entfalten sich Themenfelder, wie hier etwa die überkommene genderspezifische Zuschreibung einer empathischen Verbindung der Frau zur Natur (im Gegensatz zum instrumentell-beherrschenden Naturverhältnis des Mannes). Der englische Titel „Game“ verweist einerseits auf einen spielerisches, also nicht-zweck-gebundenes Setting, andererseits auf erjagtes Wild.
C-Print
Bildmaße 95 x 75 cm (95 x 75 inch)
Montage, Rahmen Weißer Holzrahmen 119 x 102 cm
Beschriftung
Rückseitig beitelt, datiert, signiert und Editionsvermerk »4/5« mit schwarzer Tinte
Literatur
Astrid Köhler, Déjà-vu-Effekte. Intertextualität und Erinnerung in inszenierter Fotografie, Bielefeld 2018, Cover.
Prints / Austrian Photography / Limited Editions / Österreichische Fotokünstler_innen / Emerging / Inszenierte Fotografie / Fotokunst / Farbfotografie / Akt /