Mario Giacomelli (1925 – 2000)
Ohne Titel , Italien, Marken, ca. 1965
Aus der Serie »La Buona Terra«
Angeregt durch das Kino des Neorealismo wandte sich der gelernte Schriftsetzer und Drucker Giacomelli in den 1950er Jahren der Fotografie zu und entwickelte eine höchst eigenständige, von grafischer Abstraktion geprägte Bildsprache. Seine thematischen Serien verbinden Elemente der Reportage mit lyrischer Subjektivität und einer zeichenhaften, in ihren harten Schwarzweiß-Kontrasten fast kalligrafischen Ästhetik.
Die Bindung an die Heimat und der Kreislauf von Werden und Vergehen sind ein wiederkehrendes Thema in seiner Arbeit. Beispielhaft zeigt sich dies in seiner Serie »La buona terra«, für die er eine Bauernfamilie über mehrere Jahre begleitete. Sie zeigt das Zusammenleben mehrerer Generationen und die Verflechtung von täglichen Pflichten mit Momenten der Muße und Erneuerung. »La buona terra« betont den zyklischen Charakter der Existenz erzählt eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit, Selbstversorgung und Kontinuität. Symbolisiert wird dies auch durch das wiederkehrende Motiv der hoch aufragenden Heuhaufen, die als Kulisse für Arbeit und Spiel dienen.
Silbergelatineabzug, Printdatum: 1980er
Bildmaße 30,4 x 40 cm (30,4 x 40 inch)
Montage, Rahmen Passepartout aus Archivkarton 50 x 60 cm, Rahmen auf Anfrage
Zustand
Kartonstarkes, halbmattes Barytpapier, in ausgezeichnetem Zustand
Beschriftung
Rückseitig mit schwarzer Tinte signiert, Fotografenstempel und Serien-Stempel mit grüner Tinte
Literatur
Alistair Crawford, Mario Giacomelli, New York 2001, S. 213; Alessandra Mauro (Hg.), Mario Giacomelli. The Black is waiting for the White, Rom 2009, S. 175.
Prints / Magnum /